Unkraut - Ein klares Feindbild?

Wilde Blumenwiese voller Unkraut
von Till Theis und Lisa Wollenhaupt

Wir feiern den Tag des Unkrauts

An diesem Tag, dem 28.03.2022, wollen wir mit euch feiern! Und zwar den Tag des Unkrauts. Das mag vielen auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen. Schließlich geht es hier um das unliebsame Unkraut, die Nemesis eines jeden beflissenen Hobbygärtners. Überall taucht es in wohlgeordneten Beeten und Gärten auf, verdrängt Zier- und Nutzpflanzen und verschandelt die Zwischenfugen der frisch gekärcherten Terrasse oder den gleichmäßig gemähten Rasen.

Unkraut: Was hilft gegen den Garten-Invasor?

Unkraut im Garten

Es verbreitet sich schnell, ist widerstandsfähig und lässt für so manchen das Jäten zu einem Kampf gegen Windmühlen werden: Hat man die eine Stelle von Unkraut befreit, so sprießt es bereits an anderer Stelle kräftiger denn je!

Ratgeber und Magazine überschlagen sich mit Tipps und Tricks, wie das lästige Kraut restlos und dauerhaft aus den Gärten zu verbannen sei. Es wird nicht davor zurückgeschreckt, dem Garten-Invasor mit Chemie oder Feuer beizukommen. Hilft auch das nicht, so entscheidet sich manch kapitulierender  Hobbygärtner dafür, das Unkraut unter einem Schottergarten zu ersticken. Ordnung muss schließlich auch im Garten sein - oder nicht?

Doch ist das sogenannte Unkraut so schlecht wie es der Ruf vermuten lässt?

Wie wurden aus Wild- und Beikräutern Unkräuter?

Insekt am Löwenzahn

Die meisten Pflanzen und Kräuter, welche heutzutage als Unkräuter betitelt werden, gehören zur heimischen Flora und sind somit ein wichtiger Bestandteil des natürlichen Ökosystems. 

Dass sie als störend empfunden werden, ist vor allem darin zu sehen, dass sie die gezielte Kultivierung von Nutz- und Zierpflanzen beeinträchtigen können, da sie aufgrund ihrer Robustheit und ihrer schnellen Ausbreitung den angebauten Pflanzen die Nährstoffe entziehen und sie verdrängen. Dadurch kann, zum Beispiel in der Landwirtschaft, ein finanzieller Schaden entstehen. Auch der ästhetische Anspruch an einen gepflegten und ordentlichen Garten trägt zum schlechten Image der Wild- und Beikräuter bei.

Da ein großer Teil der Fläche in Deutschland kultiviert ist, wird die heimische Flora schnell zum Ärgernis. Erfreut man sich am Rande des Wanderweges noch der vielen bunt blühenden Pflanzen, wie Löwenzahn oder Klatschmohn, so sind sie im angrenzenden Garten bereits unerwünscht. 

Unkraut - wichtiger Bestandteil der Biodiversität!

Unkraut bietet Nahrung für viele Insekten

Es ist vielen, die das Unkraut als Störenfried verteufeln, sicher nicht bewusst, welche bedeutende Rolle es in der Biodiversität unseres Ökosystems spielt. In der Natur hat jede Pflanze und jedes Tier seinen Sinn, sodass, wenn eine Art verschwindet, die Natur durcheinander geworfen wird.

Wildkräuter bzw. Unkräuter haben genauso einen Sinn wie Nutzpflanzen, denn sie bieten eine wichtige Nahrungsquelle für vielerlei Insekten und unterstützen so die Biodiversität. Ohne die Wildkräuter sind unsere Gärten und Acker nicht mehr abwechslungsreich, im schlimmsten Fall nur noch eine Art von Pflanze, was für einige Tierarten (vor allem vieler Insekten) das Ende bedeutet. Denn während die eine Pflanze geeignet für Schmetterlinge ist, kann die andere nur etwas für eine bestimmte Wildbienenart sein.

Zudem lockern Wildkräuter die Erde auf und, wenn sie unter gegraben werden, können sie für zukünftige Nutzpflanzen den Boden nährstoffreicher gestalten.

Den Blickwinkel auf Unkraut ändern

Und genau deswegen setzen wir uns aktiv für die Biodiversität ein, denn von dem Tier- und Pflanzensterben sind auch wir Menschen betroffen. Wir möchten keine Tipps geben, wie man Unkraut los wird, sondern den Menschen die Augen öffnen und zeigen wie wichtig jede einzelne Pflanze für das Ökosystem ist.

In unserem Saatgutkonfetti sind Samen für bis zu 23 heimische Wildpflanzenarten, die dafür sorgen, dass für jedes Insekt Nahrung dabei ist, also sehr hilfreich für die Biodiversität und noch dazu hat man viel Spaß bei dem Verteilen der Saat mithilfe unseres Konfettis.  

Somit haben alle was davon: Die Menschen, die Tiere und die Pflanzen.

 

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